Sonnenaufgang Grünhorn | © Kleinwalsertal Tourismus eGen | Fotograf: Dominik Berchtold

27. Jun. 2018 · Sommeraktivitäten
Carolin Schratt

7 Gründe, warum Bergurlaub besser ist als jeder Strandurlaub

Natürlich haben auch das glitzernde Meer, Sandstrand und Sangria seine Reize. Aber mal ehrlich: Wenn die Berge rufen, kann das Strandhandtuch einpacken...

1. Keine Gefahr, beim Schwimmen Salzwasser zu verschlucken.

Kessellöcher Schwarzwassertal | © Kleinwalsertal Tourismus eGen | Fotograf: Andre Tappe

Zugegeben, um im kalten Gebirgswasser zu schwimmen, muss man mit allen Wassern gewaschen sein. Oder bis Juli warten. Aber hat man sich einmal in das klare, türkisfarbene Nass gewagt, ist es die perfekte Abkühlung nach der Wanderung oder nach einem gemütlichen Tag an der frischen Bergluft. Der Freibergsee zwischen Oberstdorf und Kleinwalsertal ist ein wahres Paradies am Fuße des 1700 m hohen Söllereck. Richtig idyllisch: Die Kessellöcher im Wäldele verstecken sich wie kleine Naturpools hinter dichtem Blattwerk. Darin kann man müde Füße kühlen und bei genügend Wasser sogar hineinspringen.

2. Der Kater vom Nussgeist ist nur halb so schlimm wie der von Sangria.

 Wochenmarkt | © Kleinwalsertal Tourismus eGen | Fotograf: Justina Wilhelm

Der Morgen danach: Das Wetter ist wahrscheinlich zu gut für die Kater-Stimmung. Doch beim Gedanken an den gestrigen Tag gibt es trotzdem nichts zu bereuen: Auf der Genusswanderung hat Genussguide Herbert zum Picknick die Geheimnisse des besten Nussgeists von Vorarlberg schmackhaft gemacht – und nach dem Abendessen mit Walser Spezialitäten musste dessen verdauungsfördernde Wirkung ausgiebig getestet werden. Die zweite Flasche hat es dann doch nicht als Souvenir in den Rucksack geschafft… Dafür nimmt man aber unbezahlbare Erinnerungen an einen geselligen, heiteren Abend mit nach Hause.

3. Gegen das Walser Eis aus Bergbauernmilch kommt selbst die Gelateria Italiana nicht an!

Walser Wochenmarkt | © Kleinwalsertal Tourismus eGen | Fotograf: Justina Wilhelm

Unendlich cremig ist das neue Eis, das Roman Feuerstein quasi ab Kuh verkauft. Zutaten sind die eigene Bergbauernmilch und viel „ohne“: Ohne Farbstoffe, Aromen, Ei, künstliche Bindemittel und Gluten. Aktuelle Öffnungszeiten findet man immer auf seiner Facebook-Seite Miluh Gelato Naturale. Mit seinem Carrettino (walserisch: Eiswägele) ist er ab und an auf dem Walser Wochenmarkt anzutreffen und auf jeden Fall bekommt Ihr das leckere Eis in Riezlern, direkt um die Ecke bei der Kanzelwand Talstation. Auch einige Cafès im Tal haben sein Eis auf der Karte.  Übrigens: Um das Walser Eis zu bestellen, muss man keinen Sprachkurs absolvieren. Sprechen Sie uns nach: „Joghurt-Orange, Heidelbeer-Himbeer und Maracuja-Mango“. Oder für die Puristen: „Vanille, Schoko, Erdbeer. In der Waffel.“ An guata!

4. Kein Sandspielzeug? Kein Problem! In den Bergen braucht es nur dich und die Natur!

Steinmändle-Wald am Breitachweg | © Kleinwalsertal Tourismus eGen

Liebe Kinder, vergesst Sandburgen und Wassergräben: Der Steinmändle-Wald an der Breitach wird euer neuer Lieblings-Spielplatz! Die Großen schleppen die untersten schweren Steine heran, die Kleinen stapeln die leichten Kiesel übereinander… Aber Vorsicht: bloß nicht umwerfen! Auch wenn ihr gerne auf den Berg geht, findet ihr immer wieder viele Steine am Weg, mit denen man Steinmändle zur Wegmarkierung bauen kann. Apropos Berge: Für Wasserpritschler gibt es an der Bergstation der Kanzelwand den Erlebnisweg Burmiwasser. Dort lässt sich mit Wasserrädern, Schleusen und Gumpen experimentieren. Und Mama und Papa können nebenher wandern und Fotos von der tollen Berglandschaft machen.

5. Sand ist einfarbig. Die Bergwiesen dagegen blühen so vielen Farben, dass man mit Zählen kaum nachkommt.

Blumenwiese vor Walserhaus | © Kleinwalsertal Tourismus eGen | Fotograf: Frank Drechsel

Alpenrosen-pink, lila-blassblau, eidotter-gelb und seiden-weiß – wie auch immer man die Farben nennen mag: Das Blütenmeer, das die grünen Wiesen ab Mai übersät, ist einfach eine Augenweide. Kein Wunder, dass die Kühe die Köpfe permanent hängen lassen, um sich die saftigsten, wohlschmeckendsten Blütenköpfe einzuverleiben. Wozu haben Sie Lust? Barfuß durch die Wiesen laufen, den Blick schweifen lassen oder mit der Picknickdecke neben dem Weg niederlassen? Sie können auf jeden Fall sicher sein: Hinterher muss man keinen Sand aus den Schuhen kippen. Eine kleine Wanderung dorthin nimmt man für diese Idylle gerne in Kauf. Zum Beispiel eine leichte Spazierrunde am Breitachweg in Mittelberg, am Riezler Rundweg oder am Riezler Höhenweg.

6. Schon mal Nervenkitzel an der letzten orangen Boje gespürt? Dann geht es jetzt auf über 2.000 Meter!

Im Schwarzwassertal mit Blick auf Ifen | © Kleinwalsertal Tourismus eGen

Keine Frage, der Anfang ist immer zäh. Bis der eigene Rhythmus gefunden ist, der Herzschlag sich einpendelt, die Atmung sich richtig anfühlt. Hier und da eine Pause zum Staunen muss unterwegs sein. Zum Beispiel am kleinen glasklaren See, in dem sich die Berge spiegeln. Währenddessen rückt der Gipfel näher. Ist natürlich immer noch weiter weg als es scheint – die berühmten „nur noch 10 Minuten“ gibt es in Wahrheit nicht. Und doch: Plötzlich glänzt vor einem das Gipfelkreuz in der Sonne. Abschlagen. Durchschnaufen. Vielleicht ist man alleine oben. Tiefe Zufriedenheit. Stolz. Federleicht und beschwingt geht es zurück ins Tal oder auf die Hütte – Gipfelrausch fließt durch die Adern. Tourentipps: Hoher Ifen – Abstieg über Schwarzwasserhütte, Über die Ochsenhofer Köpfe aufs Grünhorn, Geißhorn und Kemptner Köpfle.

7. Keine Angst vor Quallen & Skorpionen – unsere Tierwelt lebt wild, aber beißt (meist) nicht!

Murmeltier im Kleinwalsertal | © Kleinwalsertal Tourismus eGen | Fotograf: Frank Drechsel

Freilaufender Hamster? Kaninchenart? Nein, mit den bekannten Haustieren hat das Murmeltier nichts gemein. Höchstens, dass sie mit Abstand die süßesten Tiere oberhalb der Baumgrenze sind. Wanderern begegnen sie mal scheu, mal neugierig. Bei Bedrohung (z.B. Hunde) pfeifen sie wie die Weltmeister und verkriechen sich in ihren Murmeltierbauen. Das zutraulichste Murmeltier im Kleinwalsertal ist übrigens Burmi. Auch von Steinböcken und Gämsen geht keine Gefahr aus. Für sie braucht man oft ein Fernglas oder gute Augen, wenn sie – gut getarnt – von Fels zu Fels springen oder auf hochgelegenen Geröllfeldern ruhen. Und wie steht’s mit Kühen auf nicht eingezäunten Alpwiesen? Vorsicht ist eigentlich nur beim Führen von Hunden geboten und bei Kälbern. Ihnen sollte man nicht zu nahe kommen, damit die Mutterkuh nicht aus Schutzinstinkt angreift.