Bene und d‘Bommera
Eigentlich ist Bene angehender Architekt. Doch in der Vorweihnachtszeit tauscht er Zeichenstift und Bauhelm gegen eine typisch alpenländische Kluft. Dann ist er nämlich Krampus mit Leib und Seele.
Müsste Bene den Krampussen ein Haus bauen, wüsste er ganz genau, wie es auszusehen hätte: Ein Erdhaus müsste es sein, in einem abgeschiedenen Waldstück. Mit einem großen, hohen Eingang, damit auch er mit seinem gewaltigen Hirschgeweih hindurchpasst. Und alles muss rund sein. Keine Ecken, keine Kanten, damit man sich nirgendwo wehtun kann. Denn ein Krampus sieht schlecht durch seine Fellmaske.
„Angst müssen die Kinder keine vor mir haben.“
Ihre beiden "main acts" haben die Krampusse allerdings nicht im Kindergarten, sondern in der winterlichen Kulisse der Talorte: Am ersten Adventswochenende versammeln sie sich zu Dutzenden und läuten inmitten roter Flammen den Advent ein. Der Gedanke hinter dem so genannten Advent E’Lüüta ist vor allem ein geselliger: Für die Einheimischen soll es eine Gelegenheit sein, vor der bevorstehenden stressigen Wintersaison zur Ruhe zu kommen und sich auf einen „Hängert“, einen Plausch mit Bekannten, zu treffen. Die Einnahmen aus solchen Veranstaltungen gehen übrigens an den Kindergarten.
„Ich war ja selber auch mal ein Rotzlöffel.“
Springen und Jagen
Die bösen Geister bei Dunkelheit zu vertreiben, das ist der ursprüngliche Sinn des Krampustreibens. Kaum zu glauben, dass dieses Brauchtum erst vor 60 bis 80 Jahren aus dem Allgäu ins Kleinwalsertal gewandert ist. Ausgehend davon haben sich eine eigene Tradition und auch ein eigener Kleidungsstil der Walser Krampusse entwickelt. Eine Tradition, die Bene und d’Bommera mit ihrem Verein weiterschreiben möchten. Dazu gehört auch, von Haus zu Haus zu ziehen, die alten Leute und Kinder zu besuchen. Das schweißt die Einheimischen zusammen. Ohnehin ist Bene kein großer Fan der Jagd. Für ihn zählt etwas anderes: „Wenn ein kleines Kind mir seinen Schnuller in die Hand drückt, dann ist es egal, wie sehr diese Zeit an mir zehrt. Das macht allen Stress wieder wett!“
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...und weitersagen