Tal-Panorama bei Nacht | © Kleinwalsertal Tourismus eGen | Fotograf: Frank Drechsel

06. Dez. 2018 · News
Wandern bei Regenwetter | © Kleinwalsertal Tourismus eGen | Fotograf: Dominik Berchtold
Louisa Hieke
„...aber bitte ohne Schall & Rauch!"

Mit Pauken und Trompeten ins Neue Jahr

So bunt, so romantisch so weit oben in der Luft...so viel Geld, so viel Feinstaub, so viel Lärm. Jetzt nehmen wir Ihnen den Spaß weg? Wollen wir aber gar nicht, sondern nur Bewusstsein schaffen.

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Eine Sicht des Blickwinkels

Seit Jahrhunderten üben Feuerwerke eine unheimliche Faszination auf uns Menschen aus. Heute gibt es kaum eine größere Veranstaltung, bei deren Höhepunkt ein kunstvoll arrangiertes Feuerwerk den Abschluss bildet.

Wussten Sie, dass früher ausschließlich Pyrotechnikspezialisten ein Feuerwerk zünden durften und heute Kleinkinder mit Ihren Papas im eigenen Hausgarten auch schon mal an der Startrakete stehen? In der Tat unheimlich...

Hirschegg Panorama bei Nacht | © Kleinwalsertal Tourismus eGen | Fotograf: Dominik Berchtold

Besonders & Funkelnd

Wie wäre es stattdessen mit einem heißen Punsch und den Liebsten im Liegestuhl zu liegen, der Schnee erhellt die Nacht und die Sterne funkeln am Himmel. Sternschnuppen sollen ja Glück bringen und so ein neues Jahr fängt mit Glück schon mal gut an...

Klingt auch gar nicht mehr so unheimlich, wenn man sich vorstellt, dass Fuchs und Hase im Wald zum selben Sternen-Himmel schauen.

Lärm = Stress für Mensch und Tier

Feuerwerkskörper können einen Schalldruckpegel von bis zu 170 dB (Dezibel) erreichen. Zum Vergleich: Der Lärmpegel eines Düsentriebwerkes in 25 Meter Entfernung beträgt etwa 140 dB und als unerträglich bezeichnet man bereits 110 dB.

Ältere Menschen, Kleinkinder sowie Wild- und Haustiere leiden extrem stark unter dem lang anhaltenden Lärm und dieser bedeutet einen extremen Stressfaktor. Wild und Haustiere hören zudem um ein Vielfaches besser als wir Menschen. Der Lärm von Knallkörpern führt bei ihnen entweder zu verängstigtem Verkriechen oder zu panischem Fluchtverhalten. Das macht ihr Haustier auch, oder?

Wild auf Futtersuche im Winter | © Kleinwalsertal Tourismus eGen | Fotograf: Andre Tappe

Wunderkerzen für Neujahrs-Wunder

Kennen Sie das: Man zündet die Wunderkerze an, macht die Augen zu und wünscht sich was. Das ist wie eine zweite Geburtstagskerze! Sie leuchten hell, wie kleine goldene Schneeflocken, die in die Luft gewirbelt werden und Kinderaugen zum Strahlen bringen.

Sind aber viel leiser und der Müll bleibt an Ort und Stelle. Auch das Wild im Wald wird es Ihnen danken.

Laub im Herbst | © Kleinwalsertal Tourismus eGen | Fotograf: Louisa Hieke

Was kostet die Welt?!

Es sind nicht nur die Sekt-Korken, die man an diesem Tag krachen lässt, sondern auch 90 % der abgebrannten Jahresmenge an Pyrotechnik. In der Silvesternacht werden allein in Österreich durchschnittlich zehn Millionen Euro in Form von Raketen und Knallkörpern im wahrsten Sinne des Wortes in die Luft geschossen. Nach dem Knall und der Farbenpracht bleibt aber einiges übrig. In Deutschland waren es 2018 ürbigens 137 Millionen lt. einer Statista-Studie.

Ob man damit den Waldboden bedecken oder vielleicht den nächsten Urlaub in den Bergen planen könnte?

Von Feinstaub bis Unfallstelle

  • Was an diesem Tag in die Luft geblasen wird, würde auf Grund der Messwerte an jedem anderen Tag des Jahres die Telefonleitungen in den Umweltzentralen der Länder zum Glühen bringen
  • Der Grenzwert von Feinstaub (PM 10) wird an fast allen städtischen Messstellen in Österreich um das zehn bis 15-fache überschritten
  • Je nach Lage und meteorologischen Bedingungen sind Silvesterfeuerwerke für bis zu acht Feinstaubtage verantwortlich
  • Nach der Explosion des Feuerwerkskörpers schweben zudem Schwermetallpartikel in der Luft herum, die dem Feuerwerk Farbe geben. Darunter: Strontium, Blei, Selen oder Caesium
  • Abgebrannte Knallkörper, Böller und Feuerwerksraketen verursachen Unmengen an Müll, der durch Bauhof-Mitarbeiter, Grundbesitzer und Landwirte entsorgt werden muss
  • Was hingegen in der freien Natur zurück auf den Boden fällt, bleibt dort auch liegen und stellt für Wild und Tiere in der Landwirtschaft durch Nahrungsaufnahme eine erhebliche Gefahr dar - oder hatten Sie Hirsch mit Metall-Partikeln bestellt?
  • Für viele Personen endet der pyrotechnische Silvesterspaß im Krankenhaus und nicht selten entstehen Sachbeschädigungen und Brände durch Blindgänger. Feuerwehr und Notärzte sind also im Dauereinsatz!
Besinnlichkeit und Gemütlichkeit im Advent | © Kleinwalsertal Tourismus eGen | Fotograf: Dominik Berchtold

Neujahrs-Freude mit Freunden & Familie

Puh, ganz schön viele Fakten, dabei sind wir an Silvester ja auch lieber zusammen, statt allein. Mit den Liebsten und unseren Gästen auf das neue Jahr anzustoßen ist uns schon ein innerlicher Paukenschlag. Rückwärts gezählt wird ürbigens trotzdem und Sie kennen das Kribbeln im Bauch, wenn es Mitternacht schlägt!

Tipp: Feiern Sie mit uns Silvester in Riezlern am Gemeindeplatz und zählen Sie mit uns den Countdown zum neuen Jahr. Wir bringen Sie auch wieder nach Hause. Mehr Veranstaltungen

Winterlandschaft | © Kleinwalsertal Tourismus eGen | Fotograf: Oliver Farys

Unsere Spuren im Kleinwalsertal

Damit wir alle auch im neuen Jahr ein schönes, sauberes Kleinwalsertal genießen können, bitten wir Einheimische wie Gäste, die eigenen abgebrannten Feuerwerkskörper einzusammeln und vorschriftsmäßig zu entsorgen bevor es das Vieh, Wild und die Kleintiere den Verdauungstrakt aufnehmen und dadurch letztendlich großes Tierleid erfahren.

Überlegen Sie den freiwilligen Verzicht auf Feuerwerkskörper und erleben Sie Silvester aus einem anderen Blickwinkel.

Mit bestem Dank,

Natur, Tier & Gemeinde

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