Hählekopf im Hintergrund der Widderstein | © Kleinwalsertal Tourismus eGen | Fotograf: Chris Lemke

21. Feb. 2018 · Winteraktivitäten
Chris Lemke

Skitour auf den Hählekopf im Kleinwalsertal

Eine Skitour mit dem Splitboard von der Schwarzwasserhütte zum Hählekopf.

Dieser Berg hat uns schon lange angelächelt. Der Hählekopf markiert mit seinen 2058 Metern das westliche “Ende” des Schwarzwassertals und ist eine traumhafte Skitour. Nun haben die Bedingungen gepasst, und wir haben eine Skitour auf den Gipfel gemacht.

Skitour im Schwarzwasser | © Kleinwalsertal Tourismus eGen | Fotograf: Chris Lemke

Aber gleich zu Anfang muss ich ein wenig zurück rudern. Wenn man es genau nimmt, haben wir keine Skitour auf den Hählekopf gemacht, sondern eine Splitboard Tour. Was ist der Unterschied? Im Aufstieg sind beiden Methoden gleich, aber wenn am Gipfel die Felle abgezogen werden und die Abfahrt vorbereitet wird, fährt der Skitouren-Geher auf Skiern ab und der Splitboard Tourer auf einem Snowboard. Ein kleiner aber feiner Unterschied, der aber nicht vom eigentlichen Ziel der Tour ablenken soll. Nämlich dem Hählekopf.

Warum der Berg heißt, wie er heißt, ist nicht ganz klar. Manche meinen es hätte etwas mit dem Hahn zu tun, somit wäre die Abfahrt namensähnlich mit dem Hahnenkamm in Kitzbühel. Andere denken, der Gipfel hätte seinen Namen durch das mundartliche “häi”, was rutschig oder schlüpfrig bedeuten würde. Wir können keine dieser Theorien bestätigen oder widerlegen: Auf unserem Weg sind uns weder Hähne noch Schlüpfriges untergekommen.

Splitboard  | © Kleinwalsertal Tourismus eGen | Fotograf: Chris Lemke

Aber jetzt geht's los. Wir starten von unserer Nachtunterkunft, der Schwarzwasserhütte, die uns sehr gut aufgenommen und bewirtet hat. Martin und sein Team haben ein authentisches und professionelles Umfeld geschaffen, das in Verbindung mit der fantastischen Lage unvergleichliche Bergerlebnisse möglich macht. Nach einem energiereichen Frühstück machen wir uns also auf den Weg in Richtung Westen. Der Hählekopf ist die ganze Zeit zu sehen und thront über dem Schwarzwassertal.

Anfangs geht es nur mäßig steil in westlicher Richtung voran. Klar ist: Eine Skitour im alpinen Gelände kann gefährlich sein. Wir haben uns vorher von Martin beraten lassen und Wetter- sowie Lawinenlagebericht studiert. Eine Lawinenwarnstufe 1 und ein stabiles Hochdruckgebiet hat uns für diese Tour grünes Licht gegeben.

Hählekopf im Hintergrund der Widderstein | © Kleinwalsertal Tourismus eGen | Fotograf: Chris Lemke

Wir gehen also schnurstracks in westlicher Richtung, bis wir den Gerachsattel erreichen. Dieser markiert das Ende des Schwarzwassertals und zugleich das Quellgebiet des gleichnamigen Bachs. Von hier aus kann man weiterhin in westlicher Richtung das Skigebiet Diedamskopf gut erkennen. Das interessiert uns jedoch herzlich wenig, wir ändern nun den Kurs auf Nord und gehen nun eher steil den Hählekopf hinauf. “Eher” steil soll meinen, dass Spitzkehren kaum nötig sind und wir den Aufstieg mit Sonnenschein und traumhafter Aussicht genießen können.

Nach zweieinhalb Stunden stehen wir verschwitzt aber glücklich ganz oben. Der Hählekopf hat zwar kein Gipfelkreuz, das benötigen wir aber auch nicht um zu wissen, dass wir ganz oben angekommen sind. Und der Ausblick ist natürlich fantastisch. Vorarlberg und der Bodensee in westlicher Richtung, die Dreitausender im Süden, das Kleinwalsertal im Osten, und natürlich sehr prägnant: der Ifen in nördlicher Richtung.

Hählekopf im Hintergrund der Ifen | © Kleinwalsertal Tourismus eGen | Fotograf: Chris Lemke

Nachdem alle Selfies gemacht, die Aufstiegsgeräte umgebaut und der Gipfelschnaps getrunken ist, kommt das, worauf wir schon seit Tagen, manche Monate und Jahre warten: Eine Abfahrt in Einsamkeit, Stille und durch unberührten Tiefschnee. Das sind Skitouren. Das ist das Kleinwalsertal.

Chris Lemke betreibt Bergwasser, eine Website für Outdoorerlebnisse wie Canyoning und Rafting und hält sich im Winter mit Skitouren und weiterem Wintersport fit.

Aufstieg der Skitourengruppe | © Kleinwalsertal Tourismus eGen

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