Hinter den Kulissen der Oberstdorf Kleinwalsertal Bergbahnen
Die Bergbahn als sicherstes Verkehrsmittel der Welt
„Bergbahn inklusive“ – wer kennt es nicht, das grüne Schild mit der weißen Schrift auf vielen Hauswänden im Kleinwalsertal.
Mal ehrlich, für viele Gäste ist es unter anderem ausschlaggebend dafür, dass man sich für das Kleinwalsertal als Urlaubsort für die schönste Zeit des Jahres und für einen passenden Vermieter entscheidet.
Natürlich ist es bequem, ohne Wartezeiten an Bergbahnkassen einfach zum Drehkreuz zu gehen, die Gästekarte vorzuhalten, sofort durchzugehen, ohne große Gedanken einfach einzusteigen und ins Bergabenteuer durchzustarten.
Aber denkt wirklich jemand darüber nach, was hinter den Kulissen alles getan werden muss, damit den Sommergästen „Bergbahn inklusive“ so bequem zur Verfügung steht?
Ich habe mir diese Frage gestellt und Jörn Homburg, dem Marketingleiter von den Bergbahnen Oberstdorf / Kleinwalsertal, in einem persönlichen Gespräch vor Ort die sprichwörtlichen „Löcher in den Bauch“ gefragt. Alles wollte ich wissen, zum Fahrbetrieb im Sommer, zum Fahrbetrieb im Winter, zu allem, was drum herum dazu gehört.
Was er alles so verraten hat, das möchte ich Euch jetzt erzählen.
Allein 4 stolze Bergbahnen finden sich auf Kleinwalsertaler Gebiet, wobei jede einzelne so einzigartig wie unverwechselbar ist.
Was sie aber alle eint, ist die Arbeit, die vor und hinter den Kulissen geleistet wird und geleistet werden muss, um dem Gast dabei zu helfen, einen unvergesslichen Tag in den Bergen zu erleben.
Schon bevor die ersten Gäste einsteigen können, erfolgt durch einen besonders geschulten technischen Mitarbeiter bei einer Kontrollfahrt die tägliche Sicht- und Bremsprüfung. Erst wenn hier alles in Ordnung ist, wird die Bahn allmorgendlich für den Verkehr freigegeben und bringt zunächst all jene hinauf, die dort arbeiten, wo andere Urlaub machen. Erst dann, nämlich im Sommer zwischen 8.30 Uhr und 9.00 Uhr, steht die Bahn geschniegelt und geputzt auch pünktlich den ersten Berghungrigen zur Verfügung.
Steigen Sie also ganz beruhigt ein, liebe Gäste, beim ersten Mal darf ein wenig Bauchgrummeln auch noch sein, aber Sie können sicher sein, Sie werden gut ankommen. Lehnen Sie sich also entspannt zurück und genießen Sie die spektakulären Ausblicke während der Fahrt.
Oben angekommen, können Sie sich in einer der von den Bergbahnen Oberstdorf / Kleinwalsertal betriebenen gastronomischen Einrichtungen verwöhnen lassen und den Tag entspannt in den Bergen genießen.
Auch das Thema Nachtfahrt ist ein Privileg der Großkabinenbahn: Herzlich willkommen also z.B. beim Krimidinner auf dem Walmendingerhorn oder zur Sonnenuntergangsserenade auf dem Fellhorn, Ihr Kabinenführer wird Sie sicher durch den abendlichen Himmel wieder nach unten „gondeln“.
Viel Arbeit ist es im Sommer, viel mehr Arbeit ist es im Winter. Nämlich dann, wenn neben dem normalen Fahrbetrieb und dem Restaurantbetrieb am Gipfel noch Pisten präpariert werden müssen, wobei man für eine optimale Piste z. B. auf die verschiedenen Schneebeschaffenheiten Acht geben muss.
Die Lawinenlage muss täglich neu beurteilt werden. Bei Bedarf müssen via Helikopter bzw. aus der Bergbahnkabine heraus durch Abwurf von Sprengladungen oder über Fernzündung mit den Gasex-Anlagen Lawinen oder Schneebretter gesprengt werden, um auch den Wintergästen die optimale Sicherheit und maximales Pistenvergnügen bieten zu können.
Nach der größtmöglichen Sicherheit ein Höchstmaß an Naturverträglichkeit, das ist das zweite Motto, welches sich die Kleinwalsertaler / Oberstdorfer Bergbahnen das ganze Jahr über auf ihre Fahnen schreiben. Sei es im Winter, wo erst nach einer gewissen Mindestauflage des weißen Skifahrer-Goldes mit der Pistenpräparation begonnen werden kann, damit die Wiesen keinen Schaden nehmen; sei es wie jetzt im Sommer, wo bei zahlreichen Baumaßnahmen auf naturnahes Bauen gesetzt wird. Davon werde ich mir bei der nächsten Baustellenbegehung am 19.08.2016 um 14 Uhr an der Talstation der neuen Ifenbahn noch selbst ein Bild machen und natürlich wieder darüber berichten. Doch das ist dann wieder eine andere Geschichte.
Liebe Gäste, liebe Blogleser! Denken Sie doch einfach daran, wenn Sie im nächsten Sommer dank „Bergbahn inklusive“ auf Ihrer Gästekarte einfach durch das Drehkreuz gehen und sich gemütlich auf welchen Berg auch immer gondeln lassen: Ein kleines Dankeschön für die Auskunft der freundlichen Dame an der Kasse, ein nettes Lächeln, ein freundliches Grüß Gott oder ein fröhliches Servus beim Ein- oder Aussteigen sind nur kleine Gesten, die niemandem weh – aber den Mitarbeitern sicherlich gut tun.
Sie sind nur die winzige sichtbare Spitze eines riesigen Berges an Mitarbeitern (nämlich rund 250 im Sommer und etwa 420 in der Wintersaison), die eine eingeschworene Gemeinschaft sind und alle nur eines im Sinn haben: Ihnen und uns einen unbeschwerten Tag in den Bergen ermöglichen.
Danke an all diese Mitarbeiter, an der Basis, vor und hinter den Kulissen, für ihr unermüdliches Engagement. Und ich danke herzlichst Jörn Homburg für die Zeit und das sehr nette, informative und aufschlussreiche Gespräch.
In diesem Sinne: Hinauf auf den Berg mit dem sichersten Verkehrsmittel der Welt – der Bergbahn. Wir sehen uns dort.
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