Schneeschuhtour Schwarzwassertal | © Kleinwalsertal Tourismus | Fotograf: Katharina Kleiter

01. Feb. 2023 · Winteraktivitäten
Katharina Kleiter

Kopf aus - Schneeschuhe an!

Tief verschneite Winterlandschaften - Stille - der vereiste Schwarzwasserbach - & plötzlich der Duft von Kaiserschmarrn in der Nase. Begebe Dich mit uns auf Schneeschuhtour ins Schwarzwassertal! 

Vorbereitungen treffen

Kurve um Kurve schlängle ich mich hoch in Richtung Ifen, und schon jetzt kribbelt es vor lauter Vorfreude in mir. Die letzten Tage gab es noch einmal eine Portion Neuschnee und jetzt heißt es Sonne satt und blauer Himmel – das kann also nur ein großartiger Tag werden! Am Parkplatz angekommen schlüpfe ich in meine festen Wanderschuhe, packe meinen Rucksack mit Tee und Brotzeit und laufe los in Richtung Talstation. Ja, richtig gelesen: Trotz tiefsten Winter bin ich heute in Wander- und nicht in Skischuhen unterwegs, denn es geht auf Schneeschuhtour ins Schwarzwassertal. An der Snowcompany angekommen, treffe ich auf unsern Guide für die Tour. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht stattet sie mich mit Schneeschuhen, Stöcken und LVS Gerät aus, bevor es wieder ab nach draußen geht, und wo ich auf die anderen Teilnehmer*innen treffe.

Schneeschuhtour Schwarzwassertal | © Kleinwalsertal Tourismus | Fotograf: Katharina Kleiter

Auf los geht's los!

Wir sind eine bunte Truppe für die Tour– vom Anfänger bis hin zum erfahrenen Schneeschuh-Fan. Doch uns allen gemein: die Vorfreude, die uns sichtlich ins Gesicht geschrieben steht. Nach einer kurzen Einführung schnallen wir uns die Schneeschuhe an, wir prüfen noch einmal unsere LVS-Geräte und schon geht es los – weg vom Pisten-Trubel hinein ins Schwarzwassertal.

Legen wir die ersten Schritte noch im Schatten zurück, bahnt sich langsam die Sonne ihren Weg durch die Bäume, während sich gleichzeitig das Schwarzwassertal erstmals vor uns öffnet. Die verschneiten Bergketten, die Sonne, die den Schnee glitzern lässt und unsere Schatten, die entlang der Deichkrone des Herzspeichersees wandern. Definitiv der erste große Wow-Moment an diesem Tag, auf den noch so einige folgen sollen. 
 

Einatmen und erholen

Kurz bevor es wieder zurück in den Wald geht, tanken wir noch einmal Sonne. Schon bald befinden wir uns auf Wegen, die man nur so im Winter gehen kann. Mal ducke ich mich, damit die Ladung Schnee von den Bäumen nicht in meinem Nacken landet, bleibe dann wieder stehen, um die Ruhe zu genießen und schließe mich dann wieder den anderen an. Unser achtet darauf, dass wir als Gruppe nicht auseinanderfallen und dennoch jeder sein Tempo gehen kann. So geht es immer weiter hinein ins Schwarzwassertal. 

Das Laufen ist meditativ, die frische Luft und die Sonne auf der Haut erledigen den Rest. Spätestens jetzt schalte ich komplett ab. Denn habe ich mir noch vor einer Stunde Gedanken über meine To-Do Liste gemacht, zählt jetzt nur mehr der Moment

Schneeschuhtour Schwarzwassertal | © Kleinwalsertal Tourismus | Fotograf: Katharina Kleiter

Märchenkulisse und Abenteuer

Gerade, als ich noch einmal unter einem Ast hindurchschlüpfe, tut sich plötzlich die Melköde mit ihrem wahnsinns Bergpanorama vor mir auf. Ich lasse mich ein wenig zurückfallen – und atme durch. Mein Blick wandert von links nach rechts, um schließlich am Hohen Ifen hängen zu bleiben und mir zu denken, wie einzigartig schön doch die Natur ist. Ich laufe weiter und an der Alpe Melköde angekommen, auf deren Dächer sich der Schnee meterhoch türmt, stellt uns unser Guide die entscheidende Frage: durch den Tobel oder außen herum. Wir sind natürlich für Abenteuer und neue Spuren im Schnee hinterlassen. Also bahnen wir uns unseren Weg immer weiter nach oben – ein super Bild, wie sich da eine bunte Jacke nach der anderen durch die weiße Winterlandschaft schiebt. Wir passieren den vereisten Schwarzwasserbach, fangen Sonnenstrahlen, die zwischen den Ästen hervorblinzeln – und würde jemand einen Märchenwald malen wollen: das hier wäre die perfekte Vorlage.

Schneeschuhtour Schwarzwassertal | © Kleinwalsertal Tourismus | Fotograf: Katharina Kleiter

Schneeschuhwandern im Winterwunderland

Als wir wieder aus dem Tobel auftauchen, machen wir noch einen letzten Müsliriegel-Stop. Die letzte Etappe steht an, und die hat es noch einmal in sich. Denn kurz unterhalb von unserem heutigen Ziel, die Schwarzwasserhütte, entscheiden wir uns, noch einmal querfeldein zu laufen.

Die letzten Meter gehen steil bergauf und die Schritte durch den frischen Powder kosten noch einmal gut Kraft. Doch schenken sie mir einen Ausblick, den ich so bald nicht wieder vergessen werde – die Berggipfel und der blaue Himmel zum Greifen nah, und um mich herum mir feinster Pulverschnee. Und da jauchze ich dann doch vor Glück. Denn auch wenn ich schon öfters solche tollen Aussichten genießen durfte, packt es mich in solchen Momenten immer wieder. 

Der Duft von Gemütlichkeit

Ein paar Meter weiter packt es mich dann gleich nochmal: Denn plötzlich zieht der Duft von Kaiserschmarrn durch die gesamte Hochebene, die mir eh schon den Atem raubt. Also ab zur Schwarzwasserhütte, Schneeschuhe aus und hinein in die gemütliche Stube. Zwar lässt die Speisekarte mit Kaspressknödeln, Apfelstrudel und Co. mein Herz mehrmals höher hüpfen, der Geruch von frischem Kaiserschmarrn ist jedoch in Kopf und Nase hängen geblieben. Während wir uns also einmal durch die Karte schlemmen, kommen wir auch in der Gruppe mehr ins Gespräch und mal wieder zeigt sich, dass bei über 1000 Metern und gemeinsame Erlebnissen wie die Schneeschuhtour das Miteinander gleich viel leichter fällt. Als es nach einer knappen Stunde Pause wieder ab nach draußen geht, genieße ich noch einmal den 360 Grad Kleinwalsertal Blick. Noch immer keine einzige Wolke am Himmel zu sehen! 

Schneeschuhtour Schwarzwassertal | © Kleinwalsertal Tourismus | Fotograf: Katharina Kleiter

Jetzt aber zurück in die Schneeschuhe und da es gleich bergab gehen wird, erklärt uns Birgit noch einmal kurz, wie wir jetzt am besten die Beine belasten. Doch vor allem gilt: Jeder in seinem Tempo und ja keine Eile. Und schon hüpfen wir durch glitzernden Schnee hinunter. Waren wir auf dem Hinweg noch mehr in uns gekehrt und mit der Natur im Einklang, vielleicht auch noch aufgeregt, ob und wie gut wir uns auf den Schneeschuhen anstellen, fühlt sich das alles nun schon recht vertraut an.

Wir lachen viel und Birgit erzählt uns mehr über die umliegenden Berge und das Naturschutzgebiet Ifen/Schwarzwassertal Als schließlich die Nachmittagssonne das Tal immer mehr in goldenes Licht taucht, tauchen auch wir wieder oberhalb der Ifen Talstation auf. Erholt und aufgetankt, und vor allem mit einem zufriedenen Lachen, welches noch Tage später in meinem Gesicht zu entdecken war.