Schmetterling im Kleinwalsertal | © Kleinwalsertal Tourismus eGen | Fotograf: Oliver Farys

15. Jun. 2018 · Sommeraktivitäten
Wandern bei Regenwetter | © Kleinwalsertal Tourismus eGen | Fotograf: Dominik Berchtold
Louisa Hieke

Fakten auf den Tisch @BE[E]Kleinwalsertal

Neue Projekte werfen Fragen auf, die beantwortet werden wollen - Wir räumen auf und fühlen unserem Pressesprecher Elmar Müller, der BE[E]Kleinwalsertal ins Leben gerufen hat, auf den Zahn.

Mit Beginn der Sommer Saison 2018 fing die Welle des BE[E]Kleinwalsertal Projektes an. Es wurden Blumensamen verteilt, fleißig am Projekt gefeilt und auf Social Media Kanälen schwirrte der Hashtag #beekleinwalsertal herum. Erste Projekte sind bereits gestartet, Veranstaltungen fanden statt und Blumen fangen an zu blühen ...
Aber was bedeutet das alles und sind wir nun mehr Gefahren durch Bienen und Insekten ausgesetzt? Wir haben die Fragen gesammelt und schaffen Klarheit.

Murmeltier im Kleinwalsertal | © Kleinwalsertal Tourismus eGen | Fotograf: Frank Drechsel

Kann das passieren?

  • Wird es im Kleinwalsertal zukünftig an jeder Ecke kreuchen und fleuchen?

Insekten und Wildbienen sind für uns Überlebenswichtig - rund 1/3 unserer Nahrungsmittel sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. Da sollte uns der Schutz der Bienen, Wildbienen, Hummeln & Co. besonders am Herzen liegen. Aber es wird nicht überall kreuchen und fleuchen.

  • Können sich Wespen durch das BE[E]Kleinwalsertal Projekt bei uns vermehren?

Nicht mehr oder weniger als früher.

  • Was wenn die Wildbienen im Tal lästig werden und stechen?

In unseren Gebieten gibt es nur die sehr freundliche Carnica Rasse. Bei den Rund 500 Wildbienenarten, die es in unseren Breitengraden geben könnte, haben nur sehr wenige Stachel - daher herrscht also keine Gefahr!

  • Wenn ich also meinen Kuchen auf der Terrasse esse, ist die Gefahr, dass Bienen über mich herfallen nicht größer als vorher?

Auf keinen Fall! Zudem sind übrigens mehr die Wespen am Kuchen interessiert.

Neugierige Kuh | © Kleinwalsertal Tourismus eGen | Fotograf: Frank Drechsel

von Aufklärung bis Zukunftsmusik...

  • Was passiert mit dem Insektenhotel und den drin lebenden Insekten im Winter?

Die Insekten überwintern teilweise im Insektenhotel, bzw. legen dort Ihre Brut ab. Die meisten Wildbienen sind Einzelgänger. Viele verkriechen sich vor dem Winter auch in der Erde.

  • Warum sind im Blühgarten am Walserhaus keine saftig grünen Wiesen mehr - brauchen das Blumen nicht?

Im Blühgarten möchten wir eine möglichst große Artenvielfalt der Pflanzen erreichen. Dies gelingt uns nur auf magerem Boden. Das ist auch der Grund, warum die Grasnabe und der Humus abgetragen und Schotter und Sand eingepflügt wurde. Somit haben wir den Boden für die Artenvielfalt vorbereitet. Jetzt kommt das richtige Saatgut und dann hoffen wir, dass sich viele unterschiedliche Pflanzen wohlfühlen und entwickeln.

  • Braucht das im Sommer Pflege? Und wer macht das?

Ein Bienen- und Insektengarten soll so naturnah wie möglich sein. Rasenmähen entfällt, da sich die Blüten versamen dürfen und die Wiesen nur einmal im Herbst gemäht werden. Somit wird der Garten nach der Erstellung und der Anwachszeit mit sehr wenig Aufwand gepflegt werden müssen. Hier werden wir aber perfekt von den Gemeindegärtnern unterstützt und vielleicht auch vom ein oder anderen Mitglied des Gartenstammtisches im Kleinwalsertal.

  • Darf das Insektenhotel nass werden oder ertrinken dann die Insekten in ihren Waben?

Die Insekten können schon ganz gut auf sich aufpassen. Aber es ist wichtig, dass der Inhalt der Waben nicht ständig feucht ist. Darauf ist beim Bau und Befüllen zu achten – dann fühlen sich die Insekten pudelwohl.

  • Wird es das auch 2019, 2020, etc. geben?

Natürlich! Das Projekt BE[E]Kleinwalsertal ist nicht nur für kurze Zeit gedacht, sondern auf viele Jahre. Es soll Menschen zum Mitmachen anregen und meine Vision ist, dass wir in einigen Jahren ganz viele zusätzliche Blühflächen in unserem schönen Tal geschaffen haben.

Danke, Elmar!

Wir sind gespannt, wie es weitergeht mit der Pflanzenaktion, den Blühgärten und dem kleinsten Hotel im Kleinwalsertal. Ich habe auch bereits die Samenmischung in meinem Garten angepflanzt, um ein Zeichen zu setzen und bin mir sicher, dass wir uns alle über neue, bunte Blühflächen im Kleinwalsertal freuen.

Die Samen-Tütchen können Sie sich übrigens ganz einfach nach Hause bestellen und vielleicht auch ein Gläschen Honig dabei ernten!

Befüllung des Insektenhotels während der GenussTage 2018 | © Kleinwalsertal Tourismus eGen

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