Auffellen beim VAUDE Skitourencamp | © Bergwelt Oberstaufen | Fotograf: Moritz Sonntag

07. Feb. 2017 · Winteraktivitäten
Carolin Schratt

Tiefschnee-Traum im Januar

Vaude Skitouren-Camp in Hirschegg mit vollem Programm bei perfekten Bedingungen

Feinster Powder beim VAUDE Skitourencamp | © Bergwelt Oberstaufen | Fotograf: Moritz Sonntag

Vaude Skitouren-Camp in Hirschegg

Gutes Timing ist alles. Das trifft definitiv auf das Skitourencamp von Vaude zu. Im Vorjahr gab es bei der Wochenendveranstaltung im Kleinwalsertal satte 60 Zentimeter Neuschnee – jeden Tag! Auch dieses Jahr meint es Frau Holle gut mit den Tettnangern und den Camp-Teilnehmern. Über einen Meter feinsten Pulverschnee können die Tourengeher bei den Aufsteigen und vor allem bei den Abfahrten durchpflügen: "Es ist, als hätten wir den Schnee gepachtet", sagt Tina Jauch, die bei Vaude für Sponsoring, Events und Kooperationen zuständig ist.

Die weiße Pracht ließ auch lange auf sich warten. Viel Schnee haben die Allgäuer Alpen bis dahin noch nicht gesehen. Einige geplante Touren sind wegen der hohen Lawinengefahr allerdings nicht machbar. Über 2000 Meter gilt die Warnstufe 4 (hoch), darunter 3 (erheblich). Zudem sind das Bärgunttal und das Schwarzwassertal aus Sicherheitsgründen komplett gesperrt. Durch beide Täler führen zahlreiche lohnende Touren - eigentlich.

Powerabfahrten beim VAUDE Skitourencamp | © Bergwelt Oberstaufen | Fotograf: Moritz Sonntag

Staubige Angelegenheit

Bergführer Mathies Sinz findet trotz erschwerter Umstände eine traumhafte Route: Zunächst geht es vom Walmendingerhorn auf einer grandiosen Tiefschneeabfahrt vorbei an der Oberen Lüchlealpe in Richtung Baad. Der lockere Schnee ist dank der kalten Temperaturen staubig trocken wie seit Jahren schon nicht mehr. Kurz kommt sogar die Sonne heraus. "Solche Tage erwischt man nicht oft", sagt Sinz.

Irgendwann geht auch dieses einmalige Erlebnis einmal zu Ende. in diesem Fall auf einem Forstweg knapp oberhalb von Baad. Ab hier werden die Felle aufgezogen. Es geht zunächst auf dem Weg, dann durch den Wald und später über freies Gelände in Richtung Ochsenhofer Köpfe. Auf einer Kuppe unterhalb des Grates ist Schluss. Ein Gipfel ist an diesem Tag nicht drin, Sicherheit geht vor. Das Vergnügen wird dadurch aber keineswegs geschmälert. Schließlich wartet nach den gut 500 Höhenmetern die nächste Abfahrt durch perfekten Powder.

Neben geführten Skitouren für Einsteiger und Fortgeschrittene  stehen beim Vaude Skitourencamp von Freitag bis Sonntag noch weitere Bausteine auf dem Programm. Die Experten der Bergwelt Oberstaufen um Geschäftsführer Wolfi Schmid bieten Kurse zur Lawinen-Verschütteten-Suche und Skitechnik-Training für das freie Gelände. Die Teilnehmer – in diesem Jahr war das Camp mit rund 80 Tourenfans ausgebucht – können die Baustein je nach Interesse selbst auswählen.

Aufstieg im Kleinwalsertal beim VAUDE Skitourencamp | © Bergwelt Oberstaufen | Fotograf: Moritz Sonntag

Nachhaltig mit Muskelkraft

Dreh- und Angelpunkt des Camps ist im Walserhaus in Hirschegg. Hier, mitten im Kleinwalsertal, gibt es Abendessen, Vorträge und natürlich Leihausrüstung von Vaude und weiteren Firmen wie Diamir (Tourenbindungen), Uvex (Skibrillen), Early Bird (Ski), Arva (LVS-Geräte) und Leki (Tourenstöcke).

Für den Bergsportausrüster Vaude aus Tettnang (Bodenseekreis) passen Skitouren optimal zur Firmenphilosophie. 2015 wurde Vaude als "Deutschlands nachhaltigste Marke" prämiert und setzt auf umweltschonende und soziale Produktionsbedingungen. Da sind Skitouren als schonende Wintersport-Disziplin, die auf Muskelkraft statt Liftunterstützung setzt, ideal. 2010 gab es die erste Auflage und seitdem schon zahlreiche Wiederholungstäter in der Teilnehmer-Liste. Wer im kommenden Jahr dabei sein will, sollte die Augen offen halten. Die Camps sind meist schnell ausgebucht.

Autor: Steffen Müller
Fotos: Bergwelt Oberstaufen

Hählekopf im Hintergrund der Widderstein | © Kleinwalsertal Tourismus eGen | Fotograf: Chris Lemke

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